Zum Naturpark Maramures 

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21.04.2022

Um 9:30 bin ich mit Tim Frühling von HR 1 zu einem Telefoninterview verabredet, dass am 25.4 morgens ausgestrahlt wird. Als sich um 9:45 noch niemand gemeldet hat, rufe ich beim Sender an und erst jetzt wird mir klar, dass Rumänien ja eine Stunde Zeitverschiebung hat…

Ich nutze die Zeit um Gabriel Paun von der rumänischen Umweltorganisation Agent Green anzurufen. Leider hat er trotz dreifach Impfung schwer mit den Folgen einer Covid Erkrankung zu kämpfen, dennoch fassen wir ein Treffen ins Auge.  

Schließlich findet das HR 1 Interview zum hessischen Wald doch statt und ich wandere erst gegen 11 los.

Nachdem ich in Petrova von der Hauptstraße abgebogen bin, kontrolliert mich eine Streife der Grenzpolizei. Man lässt sich sogar meine geplante Route auf dem Handy zeigen und warnt mich per Übersetzungsprogramm vor Schnee in den Bergen…

Ich laufe ins Frumusaua Tal hinein und bin entsetzt über die Mengen an Müll, die hier häufig herumliegen.

Schließlich verlasse ich den Fahrweg und wandere auf einem schönen , markierten Pfad aufwärts, wahrscheinlich ursprünglich ein von Schäfern benutzter Weg. Kleine Grasflächen gewähren öfter einen Ausblick zu den Schneebergen in der Ukraine. Mehrstimmige Buchen sind entstanden weil die Bäume häufig geköpft wurden um Viehfutter zu gewinnen. Sehr idyllisch, aber noch zu früh zum Lagern.

Schließlich erreiche ich das Bistra Tal, in das zunächst ein befestigter Weg führt. Dieser verlässt die Schlucht allerdings bald und ich versuche weglos weiter zu kommen, da der Oberlauf des Baches von Urwald bedeckt, ist, wie ich aus dem Remote Forests Projekt von Martin Mikoláš weiß, das dort Forschungsflächen betreut.

Alte Markierungen weisen darauf hin, dass es hier sogar mal einen Wanderweg gegeben hat, jetzt muss ich aber mühsam über glitschige Felsen und angespültes Totholz balancieren. Die Schlucht wird immer enger und schwieriger, teilweise ist der Bach noch unter Schnee verborgen. Was wie eine bequeme Brücke aussieht, kann zu dieser Jahreszeit leicht einstürzen. Eine ziemlich gefährliche Angelegenheit! 

Irgendwann fürchte ich nicht mehr weiterzukommen und beschließe rauszuklettern. Glücklicherweise wachsen oft kleine Tannen auf den Kliippen an denen ich mich hochziehen kann und die mir etwas Halt gewähren. Sehr anstrengend und aufregend! Außerdem ist es mittlerweile schon spät und in dem steilen Gelände ist kein Lagerplatz in Sicht. Doch ich habe Glück, schließlich entdecke ich einen Absatz, der gerade genug Platz für mein Zelt bietet. Glück gehabt!


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