Gefällte Urwaldgiganten und Trampen mit der Polizei 

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20.04.2022

Die Nacht wird weniger kalt, aber es friert natürlich schon…

Bald erreiche ich einen befestigten Weg, offenbar aus vor Ort gebrochenem Basalt erstellt.

Kurz danach sehe ich Rauchschwaden, die aus einem provisorischen Unterstand steigen.  Zwei Waldarbeiter haben ein Feuer entzündet, während einer unter dem daneben stehendem Rückeschlepper schraubt. Etliche Buchen mit bis zu 1,5 Meter Durchmesser warten bereits auf den Abtransport. Die Giganten sind teilweise faul und unter den hiesigen Wuchsbedingungen wohl um die Dreihundert Jahre alt. Was für ein Jammer! Ein LKW trifft ein, der bereits einen Teil des Holzes holt. In der Nähe verrät ein Schild von Romsilva, dass es sich offenbar um eine legale Aktion handelt.

Ein Stück weiter gelange ich sn einen Pflanzgarten wo junge Fichten für Aufforstungen angezogen werden. Alter Buchenwald wird durch jungen Fichtenwald ersetzt…

Das Tal ist sehr schön mit Märzbechern und Lerchensporn, die nebeneinander wachsen. An einer Stelle gehen junge Pfadfinder ihrem Lagerleben nach.

Weiter unten im Tal wurden eine ganze Reihe hübscher Wochenenddomizile erst vor kurzem neu gebaut. Es gibt in Rumänien durchaus Leute mit Geld…

In Grosi Tiblesului angekommen, nimmt mich bald ein Mann in einem Landrover mit, zwar nur zwei Kilometer, aber beim Trampen zählt jede Strecke!

Danach wird es interessant: Ein Polizeiauto hält und ich rechne mit Passkontrolle und scharfen Fragen. Aber Nein, Nikolaj und Christian bieten gleich an, ein Selfie mit mir zu machen und nehmen mich 20 Kilometer weit auf einer einsamen Straße durch die Berge mit nach Botiza!

Die Polizisten sind gut gelaunt und humorvoll, Christian vergleicht Rumänien mit Burkina Faso ohne Bananen!

Als ich allerdings nachfrage, ob sie auch Holztransporte kontrollieren, bekomme ich eine ausweichende Antwort…

Mein Trampglück bleibt mir erhalten und mit einigen weiteren Fahrern erreiche ich  Leordina, wo ich mich in der netten Unterkunft Vale pe Rai einmiete, da ich morgen früh ein Interview mit HR 1 führen will.

Außerdem kann ich kochen, duschen und ein warmes Bett genießen!

Morgen geht es dann in den Naturpark Maramures, wo einerseits der Wald offenbar krass geplündert wird, es aber auch noch Urwaldtäler gibt.


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