Zum Urwald Strambu Baiut 16.04.2022

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Nach dem Frühstück laufe ich zunächst einige Kilometer durch die Stadt, bis mir das Trampen sinnvoll erscheint. Allerdings ist hier immer noch so viel Verkehr, dass niemand hält. Schließlich hüpfe ich auf den Bus nach Baia Sprie. An der Endstation sieht es gleich viel besser aus und ein älterer Mann nimmt mich ein Stück mit. Dann bin ich erst mal verblüfft, ich hatte ganz vergessen, dass ich hier etwa sieben Kilometer laufen muss!

Ein Fahrweg führt mich zu einer alten Abbaustätte mit einigen Ruinen. Laut meiner Kartenapp MapOut soll von hier ein Weg weiter führen. Den gibt es aber nicht, sondern ich muss weglos steil in einem Bachtal durch den Buchenwald aufsteigen. Am Kamm angekommen, laufe ich bergab, bis ich schließlich im Tal auf einen Weg stoße. Während morgens noch die Sonne geschienen hatte, geht jetzt ein Hagelschauer nieder. Schließlich erreiche ich in Cavnic wieder eine Straße und schon bald nimmt mich ein Paar einige Kilometer mit. Dann muss ich leider feststellen, dass die Straße über den Rotunda Pass wegen Schnee noch gesperrt ist. Dennoch laufe ich los, es sind ja nur 15 Kilometer…

Ein Schild von Romsilva, dem staatlichen Forstunternehmen verrät, dass hier gerade ein Holzeinschlag von einer Firma auf drei Hektar Fläche durchgeführt wurde. Der Wald wirkt nicht übernutzt, ob das wohl überall so ist?

Zwar liegt noch etwas Schnee, aber die Straße wurde geräumt, daher gibt es auch kein Problem als mich hinter dem 1100 Meter hohem Pass doch ein Auto mitnimmt. Eine junge Rumänin lebt in Dänemark und spricht gut englisch, daher kann ich etwas von meinem Karpatenprojekt erzählen.

Jetzt bin ich meinem Ziel schon näher gekommen und laufe durch ein Wiesental nach Poiana Botizii. Es regnet, aber zum Glück nicht zu heftig. Als ich an einer Schafherde vorbei komme, laufen die Hütehunde auf mich zu. Sie sind nicht besonders aggressiv, der Hirte denkt auch gar nicht daran, sie zurückzupfeifen…

Der Ort ist erstaunlich groß mit einigen dunklen Holzhäusern und Wellblechdächern. An einer Stelle sind etliche Geländemotorräder geparkt und die Fahrer winken mich zu sich, offensichtlich um mir etwas zu trinken anzubieten. Ich will aber noch weiter bevor es stärker regnet und schlage die Einladung daher aus. Gerade rechtzeitig, bevor es sich richtig einregnet, schlage ich dann in einem Fichtenwald oberhalb des Tals mein Zelt auf. Es ist nicht mehr weit, bis zu dem 600 Hektar großen Buchenwald, der zum UNESCO Weltnaturerbe gehört, ich bin gespannt, was ich morgen dort entdecken werde!


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