30.05.2021 Tag 85 Endlich wieder Wald und eine nette Einladung!

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Bereits um 5:40 bin ich wieder unterwegs in der Rottaue. Hier sehe ich sogar einige Kiebitze, Schnepfenvögel, die in meiner Jugend noch recht häufig waren, heute aber fast überall selten geworden sind. 

Auch heute geht es zunächst wieder über Nebenstraßen durch eine waldarme Agrarlandschaft. In einem kleinen Wäldchen drehe ich ein weiteres kleines Instagram- Video zum Thema Wald und Klimawandel. 

Während die gestern erwähnten Aufforstungen Zeit brauchen um Kohlendioxid festzulegen, funktioniert das mit einer Absenkung der Holzeinschlagsmenge und dadurch ansteigendem Vorrat an Biomasse sofort. Allerdings sind dichtere Nadelbaumbestände mit einem höheren Risiko behaftet und eine lockere Struktur bringt auch mehr Wasser an den Boden, daher sollte die Vorratserhöhung nur moderat erfolgen. Bei den Laubbäumen, die ohnehin pro Kubikmeter fast die doppelte Menge Kohlendioxid speichern, sieht das etwas anders aus, so dass ich mir in solchen Beständen höhere Vorräte gut vorstellen kann. Das habe ich ja  beispielsweise im Revier Eppelborn- Quierschied gesehen. Allerdings wird gerade in Betrieben die nach dem Modell der naturgemäßen Waldwirtschaft arbeiten, eher mit geringeren Vorräten gewirtschaftet, da ansonsten die gewünschte Struktur aus Bäumen verschiedenen Alters und verschiedener Höhe, einem eher gleichförmigen „Hallenwald“ weichen würde. Dieses Argument nehme ich durchaus ernst und bin gespannt auf weitere Beispiele in der einen oder anderen Richtung. 

In der Praxis sind aber viele Altbestände heute schon sehr stark aufgelichtet, und eine Absenkung der noch zu erntenden Holzmenge scheint auch aus Naturschutzgründen dringend geboten, mit dem schönen Nebeneffekt der höheren Kohlendioxidbindung. 

Gegen Mittag erreiche ich Peterskirchen, wo ich Florian Schwarz, seine Frau Franzi und ihre beiden kleinen Kinder besuche. Florian ist Landschaftsgärtner und liest meinen Blog. Gerne wäre er mit mir ein Stück gewandert, heilt allerdings gerade einen Bänderriss aus. Immerhin können wir uns bei leckerem Essen gut unterhalten. Die Familie wohnt abseits des Orts mit viel Natur drum herum, so gehören Hängematte und Baumhaus dazu. Toll, dass auch heute Kinder noch so aufwachsen dürfen!

Viel zu bald muss ich mich verabschieden, da ich noch eine ganze Strecke zu laufen habe. Zum Glück wandere ich jetzt endlich mal wieder eine längere Strecke durch Wald. Auf dem Kiesrücken hier, besteht der oft aus Kiefern mit Heidelbeerunterwuchs, es gibt aber auch viele Tannen und andere Bäume. An etlichen Stellen wurden Zäune gegen den Wildverbiss gebaut, und eine üppige Naturverjüngung hat sich eingestellt. Aber auch außerhalb der Gatter wachsen sogar einige der empfindlichen Eichen ohne Schutz hoch. 

Schließlich geht es wieder durch die offene Agrarlandschaft. Mitunter sind Wege, die in meiner app eingezeichnet sind, nicht mehr vorhanden. Wahrscheinlich einfach umgepflügt…

Ein interessantes Naturschutzprojekt wäre, auf einem Luftbild in dem die Katastergrenzen eingezeichnet sind, nachzuvollziehen in wie weit die alten Wege im Gemeindeeigentum noch vorhanden sind, und sie wenn nötig zu reaktivieren…

Schließlich schlage ich nach 43 Kilometern in einem kleinen Wäldchen mein Lager unter freiem Himmel auf, und schreibe wie jeden Tag für meine Leser.


Die dicke Eiche ist kein gutes Nutzholz mehr, wäre aber für den Naturschutz sehr wertvoll gewesen…


In den kleinen Waldinseln wachsen auch Tannen


Agrarlandschaft


Genau!


Vielfältige Naturverjüngung im Zaun


Rare Blumenwiese


Der bayerische Wald erscheint


Zu Gast bei der netten Familie Schwarz


Endlich wieder auf Waldwegen!


Tannenverjüngung im Zaun


Im Kiefernwald wachsen viele andere Baumarten


Eichennaturverjüngung ohne Zaun


Krasses Plakat!


Am Ende des Tages


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