26.05.2021 Tag 81 Über die Mangfall nach Tuntenhausen

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Bereits um 6 Uhr bin ich wieder unterwegs in Richtung Taubenberg. Der Wald hier ist toll, so stellt man sich einen naturnahen Wirtschaftswald vor!

Zwar dominieren die Fichten, überall sind aber auch Buchen, Tannen und Ahorne dabei. Die Naturverjüngung wächst ohne Schutz hoch, und es gibt viele dicke Bäume. Fast schon plenterartig ist der Waldaufbau hier. Es wird sicher viel Holz genutzt, dem Wald sieht man das aber nicht an. Nicht zuletzt, weil hier offenbar ein Rückegassenabstand von mindestens 40 Metern eingehalten wird. Sogar eine relativ junge Fichtenfläche, die gerade mit dem Harvester durchforstet wurde, weist dieses weitmaschige Erschließungsnetz auf. Die Bäume, die die Maschine nicht erreichen konnte, wurden mit der Motorsäge zugefällt. So hat man mit etwas mehr Aufwand,wirklich etwas für den Bodenschutz getan! Ausserdem ist es dem Bestandesinnenklima sicherlich förderlich, wenn es weniger austrocknende Schneisen gibt. 

Ich überquere die Mangfall und laufe überwiegend auf dem für Oberbayern typischen Netz aus asphaltierten Nebenstraßen weiter, die durch die mit kleinen Weilern relativ dicht besiedelte Landschaft führen. 

Dann und wann ergeben sich weiterhin Ausblicke zur Alpenkette. 

Hinter Högling geht es dann wieder in den Wald, der hier sehr nass und flach ist. Stellenweise gibt es viele Birken, Weiden und Aspen. Alle älteren Fichten sind schon vor längerer Zeit umgefallen. Aber auch die nächste Waldgeneration besteht überwiegend aus dieser Baumart, entweder gepflanzt oder aus Naturverjüngung entstanden. Um wenigstens etwas Mischung zu erhalten, sollten alle Laubbäume gegen die Fichte gefördert werden. Leider entdecke ich auch zwei überfahrene Blindschleichen. Die Jäger, die mit kitschigen Bildern von Rehkitzen dafür appelieren, dass die Besucher auf den Wegen bleiben, sollten auch nicht soviel mit dem Auto durch den Wald fahren. Der Mann in seinem Fahrzeug, der mich fragt, wohin ich gehen will, gehört jedenfalls zu dieser Fraktion. 

Ich bin hier im Gemeindebereich von Tuntenhausen, der Name stimmt, kein Witz!

Nachdem es wieder durch offene Agrarlandschaft gegangen ist, erreiche ich schließlich den Rotter Forst, ein weiteres, sumpfiges Waldgebiet. In einem dichten Mischbestand schlage ich schließlich mein Tarp auf, denn jetzt tröpfelt es leicht. 




Ein toller Wald!


Aussicht vom Taubenberg


Überall Buchen und Tannen unter den Fichten


In einer Lücke gepflanzte Wildkirschen


Harvestereinsatz mit Zufällen


Mangfall


Bergulme


Ein nasser Wald voller Tümpel


Weiden an Wegen sind sehr wichtig für die Insekten


Birken und Aspen sind als Pionierbäume wichtig für die Wiederbeewaldung von Katastrophenflächen


Die wenigen Laubbäume unbedingt erhalten!

Sauerei!


Unter Birken gepflanzte Weisstannen


Die Berge sind nicht weit


Erlenpflanzung




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