20.04.2021 Tag 52 Goldfasan und Wildnispfad

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In der Nacht hat es gefroren, was uns aber in der Hütte nichts anhaben konnte. In strahlendem Sonnenschein laufen wir kurz nach 8 Uhr los, nachdem ich in der Hütte noch gebloggt hatte.

Durch wunderschönen Wald mit kleinen Wiesentälern und an einigen starken Buchen vorbei, steigen wir langsam aufwärts. Als wir mit zwei Spaziergängerinnen ins Gespräch kommen, nutze ich die Gelegenheit zu einem kurzen Video zum Thema: „Was bedeutet mir der Wald?“

Nachdem wir die Waldgaststätte Scherhof passiert haben, schlagen wir einen unmarkierten Pfad ein, den uns Thomas Hauck gestern empfohlen hatte. Hier erfahren wir so richtig Waldeinsamkeit, die es auch im dicht besiedelten Deutschland durchaus an manchen Stellen gibt. Die großen Jungwaldflächen hier sind von der Fichte geprägt, aber es gibt immer wieder auch Abschnitte wo alte Fichten, Tannen und einzelne Buchen stehen. Alles sehr fotogen, so dass Jannis eine Aufnahme nach der anderen macht. 

Bei einer Pause können wir unseren Augen kaum trauen, als ein Goldfasan, der keine Scheu zeigt und sich fotografieren lässt, auftaucht. Es wäre interessant zu wissen, wo dieser ursprünglich aus Asien stammende Vogel her kommt. 

Schließlich erreichen wir die Grenze des Nationalparks Schwarzwald, wo lediglich wenig freundliche Schilder auf das Wegegebot hinweisen. Tatsächlich stehen solche Schilder an fast jedem abzweigenden Weg und der markierte Wanderweg folgt einer unattraktiven alten Holzabfuhrpiste. 

Nun ja, beim ehemaligen Hotel Plättig erreichen wir den Wildnispfad, der nach Lothar, vor Einrichtung des Nationalparks, von der Stadt Baden Baden angelegt wurde. In diesem Bereich wurde das Holz komplett liegen gelassen und nichts gepflanzt. Der Weg ist relativ schwierig und führt über viele Baumhindernisse hinweg. Auch nach 20 Jahren ist das Holz relativ wenig zersetzt. Der dichte, junge Wald wird von Fichten dominiert, es gibt aber auch Bereiche mit Buchen und einigen Tannen. Pionierbäume wie Birken, Aspen oder Ebereschen gibt es überhaupt nicht. Während der Sturm alle alten Fichten gefällt hatte, blieben die meisten Buchen und Tannen stehen. Leider gibt es kaum eine Erklärung zu dem Pfad, nicht einmal die Länge des Rundwegs wird erklärt, und das Fach, in dem normalerweise wohl eine Broschüre zu dem Weg ausliegt, ist leer. Die jungen Bäume sind alle auf dem Boden gekeimt, obwohl die toten Stämme vor Feuchtigkeit triefen und ein gutes Substrat darstellen. An einer Stelle gibt es den „Adlerhorst“, eine Holzplattform die zu Stille und Meditation einladen soll. Allerdings reicht die Konstruktion so hoch, dass man sich eher vom Wald abgeschottet fühlt…

Anschließend laufen wir weiter zur Badener Höhe mit ihrem Aussichtsturm. Es ist leider ziemlich diesig, so dass mich die Aussicht nicht besonders begeistert. 

Wir steigen ab ins Tal nach Herrenwies, der ersten Ortschaft heute, und sind bald wieder im Wald. Was für ein eindrucksvoller, vorratsreicher Nadelwald mit reichlich Verjüngung. Ich bin gespannt auf den Plenterwald am Freitag, der sicher nicht viel anders aussieht! Bei den Dreikohlplatten erreichen wir nochmals 944 Meter und steigen dann ab, um schließlich im Wald ausserhalb des Nationalparks unser Lager aufzuschlagen. Jannis und ich haben uns sehr gut vertragen und die Fotografiererei hat mich nicht gestört!


Herrenackerhütte







Blick zur Badener Höhe


Waldeinsamkeit

Goldfasan


Große Fichtenjungbestände


Super positiv…

Auf dem Wildnispfad


Ein Ort zum Relaxen, leider etwas abgeschottet…

Schöne Idee


Viele Regeln…

Badener Höhe


Aussicht Richtung Baden Baden



Mächtige Tanne


Der Farn schläft noch


Schnee…


Jagen im Nationalpark


Abendstimmung





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2 Gedanken zu „20.04.2021 Tag 52 Goldfasan und Wildnispfad

  • 22. April 2021 um 7:55
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    War ein netter Nachmittag. Es ist sehr wichtig auf den Wald aufmerksam zu machen. Danke für den Besuch im Stadtwald und noch eine gute weite Wanderung.

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