16.03.2021 Tag 19 Vorbei am “Tempel des Automobils”

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Auch in der Nacht hat es etwas geregnet, diesmal bin ich jedoch trocken geblieben…

Bei bedecktem Schauerwetter wandere ich weiter durch die einsame Eifellandschaft. Besonders die Wiesentäler mit ihren ehemaligen Mühlen lassen einen an vergangene Zeiten denken.

An einem imposanten Holzhaus hängt ein Plakat gegen Windkraft im Eifelwald. Bisher waren mir auf meiner Tour weniger Windräder im Wald als erwartet begegnet, aber das Thema wird mich sicher noch begleiten und ich will dann gerne meine Ansicht dazu erläutern.

Irgendwann gelange ich in die Umgebung des Nürburgrings. Krass, wie fremd diese Konstruktion aus Rennbahn, Hotel- und Ladenkomplex in der Eifellandschaft wirkt. Es gibt hier sogar ein Casino!

Offenbar kann dieser „Tempel des Automobils“ im Autoland Deutschland immer noch Begeisterung hervorrufen. Dabei ist das Ende, zumindest der Benzin- und Diesel getriebenen Fahrzeuge längst abzusehen. Das wird auch höchste Zeit, da alle technologischen Verbesserungen insgesamt zu keiner Verringerung der Kohlendioxidemissionen aus dem Straßenverkehr geführt haben. Ein schönes Beispiel dafür ist der VW Käfer. Ende der 50’er Jahre verbrauchte er 7,5 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Das tat sein Nachfolgemodell der Beetle fast 50 Jahre später auch, allerdings bei wesentlich höherem Gewicht und mindestens dreifacher Motorleistung. Nicht auszudenken, was beim Beetle an Spriteinsparung möglich gewesen wäre, bei gleicher Leistung und Gewicht wie beim Ursprungskäfer. 

Auch wenn jetzt Elektrofahrzeuge groß propagiert werden, wir müssen insgesamt zu einem niedrigeren Ressourcenverbrauch kommen. Das Motto muss heißen: „ Weniger ist das neue Mehr“.

Noch lange begleiten mich die Motorengeräusche auf der Rennstrecke. Der Fichtenwald hier hat deutlich unter dem Sturm vom Wochenende gelitten. Überall Windwurf und abgebrochene Spitzen. Bald fliegen die Borkenkäfer und werden sich über ideale Brutmöglichkeiten freuen, wenn es nicht gelingt, das Windwurfholz rechtzeitig aufzuarbeiten. In reinen Fichtenbeständen steht die Katastrophe eben immer mit einem Fuß in der Tür. Aber auch hier weder Buchen noch Weißtannen unterpflanzt. So sind die nächsten Kahlflächen vorprogrammiert!

Wir brauchen aber keine Steppe, sondern intakten Wald um die Landschaft insgesamt zu kühlen und Kohlendioxid zu speichern! 

Auf einem Hügel am Rande eines Fichtenbestandes schlage ich mein Lager auf. Es riecht hier nach Maggi. Die Wildschweine sind ganz in der Nähe…

Werner aus Gladenbach hatte nach meinem Speiseplan gefragt: Dieser ist sehr einfach, kochen tue ich nämlich gar nicht!

Daher gibt es Müsli zum Frühstück, mittags Schokolade und abends eine Mischung aus Haferflocken, Nüssen, Schokocreme oder Honig. Wenn ich einkaufe sind auch Obst, Brot und Käse mit dabei. Zu trinken gibt es nur das Wasser aus den Waldbächen. Klingt spartanisch, funktioniert aber für mich. Immerhin plündere ich gerne das Frühstücksbuffet, wenn ich in einem Hotel übernachtet habe….

Dann gibt es auch Kaffee!


                                                                   Alte Eiche



                              “Der Tempel des Automobils”



                                                                  Frischer Windwurf



                                        Wieder nur Douglasien und Fichten



                                       Ein Fressen für die Borkenkäfer…



                     Die Weiden fangen hier erst langsam an zu blühen



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