Relaxen in Steierdorf

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30.6.2022

Da wir nicht wieder steil in die Schlucht absteigen wollen, laufen wir zunächst längere Zeit auf dem Plateau durch den Wald aus Hainbuchen, Buchen einigen Eichen und Kirschen. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie wenig Wege es in Rumäniens Wäldern im Vergleich zu Deutschland gibt. Sicherlich ein Vorteil unter den Bedingungen der Klimakrise, wo es sehr wichtig ist, das kühl-feuchte Waldinnenklima möglichst wenig zu beeinträchtigen.

Schließlich gelangen wir zurück zum Buhui, schauen in die Haldina Höhle und wandern dann durch eine trockene Weidelandschaft zum Marghitas Hotel, wo wir hoffen etwas trinken zu können. Allerdings müssen wir feststellen, dass es hier keinen Betrieb mehr gibt. Als wir dann aber ein Stück weiter in einem Tal Autos und eine Terrasse mit Sonnenschirmen sehen, verlassen wir den Waldweg und steuern das Gebäude an. Das ist zwar privat, aber der deutsch sprechende Daniel nimmt uns gleich unter seine Fittiche. Wir bekommen etwas zu trinken und er zeigt uns den nahegelegenen See. Anschließend fährt er mit uns zu seinem kleinen Häuschen, wo uns seine Frau Daniela selbstgemachten Kirschkuchen serviert . Die Beiden arbeiten als Pflegekräfte in Österreich und verbringen nach einem Monat Arbeit dort, den nächsten Monat zu Hause in Rumänien.

Hier haben sich die Beiden eine kleine Idylle geschaffen, mit Häuschen, Obstbäumen, Tomaten aus dem Gewächshaus und Beeten mit Salat und Gemüse.

Wir verstehen uns ausgezeichnet und als Daniel anbietet, uns in das etwa 10 Kilometer entfernte Steierdorf zu fahren, wo wir eine Unterkunft gebucht haben, nehmen wir das gerne an, zumal Bernd üble Blasen entwickelt hat.

Den Nachmittag relaxen wir dann auf dem Balkon der Pension und ich kann im wlan die Blogbeiträge der letzten Tage absetzen. 

Außerdem wissen wir natürlich nach fünf Tagen im Wald die Annehmlichkeiten der Zivilisation wie Dusche und gutes Essen richtig zu schätzen!

Habt ihr auch schon so etwas erlebt?


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Ein Gedanke zu „<strong>Relaxen in Steierdorf</strong>

  • 1. Juli 2022 um 22:21
    Permalink

    Lieber Gerald,

    zunächst zu Deiner Frage, ob es eigene Erfahrungen mit den Annehmlichkeiten der Zivilisation gibt: Das letzte Mal machte ich diese Erfahrung, als ich nach 8 Tagen Hohe Tatra, an denen ich mich ausschließlich und sehr bescheiden aus dem Rucksack verpflegen musste, wieder in städtischen Gefilden ankam. Was war das für ein Genuss, als ich in einem Restaurant an einem richtigen Tisch sitzen, irgendetwas Gebratenes essen und ein gekühltes Pils (!) trinken konnte … So lernt man Dinge, die eigentlich nichts Besonderes sind, plötzlich wieder richtig zu schätzen!

    Der eigentliche Anlass dieser Nachricht ist das vor einigen Tagen gepostete Foto, auf dem zu sehen war, wie “Irgendetwas” (wohl Lebensmittel?) bärensicher im Baum hing. Das Foto erinnerte mich an eine Frage, die mir schon länger auf der Zunge lag: Wie hältst Du es mit den Bären? Als ich in die Hohe Tatra aufbrach (wo Bären in recht üppiger Dichte vorkommen), wurde ich von wildniserfahrenen Freunden recht eindringlich gewarnt – alleine und nur unter meiner Folie zwischen Bären nächtigen?! Einen richtigen Respekt konnte ich aber nicht entwickeln – schließlich sind die europäischen Braunbären doch keine “men-eater”? Und so lag ich recht entspannt unter dem Tarp – den Rucksack einige Dutzend Meter entfernt ablegt (hohe Bäume gab es im Bereich der Baumgrenze nicht), und neben dem Tarp eine große hellblaue Folie ausgelegt oder in die Latschen gehängt, damit ein Bär nicht aus Versehen über mich stolpert. Und beim Laufen in dichtem Terrain hatte ich Bärenglöckchen an den Wanderstöcken. Bärenspray hatte ich im Vorfeld nicht organisieren können – und so hatte ich nur zwei Hunde-Abwehr-Pfefferspray-Döschen dabei, die sicherlich v.a. einen symbolischen Wert hatten. (Im Bieszcady-Nationalpark traf ich dann erfahrende polnische Bärenbeobachter, die an ihrer Seite tatsächlich Bärenspray-Dosen nordamerikanischen Kalibers hängen hatten!)

    Also – wie gehst Du mit diesem Thema um?

    Beste Grüße – Uwe

    P.S.: Am 17.6. richtete ich eine Frage an Dich, die sich ebenfalls um die “großen Beutegreifer” drehte – hast Du hierzu schon eine Meinung entwickeln können?

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