Regen im Cozia Massiv

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29.05.2022

Am Morgen laufe ich vin meinem Lager auf 780 Meter Höhe zunächst noch ein Stück über die ausgedehnten Huteweiden, auf denen sogar einige Kühe ohne Hirten unterwegs sind, dann taucht der Pfad in de Wald ein. Hier beginnt das Cozia Massiv das einen Nationalpark von 16072 Hektar umfasst. Der Wald hier ist großflächig sehr natürlich, weshalb 2017 auch 3389 Hektar in zwei Teilgebieten in das UNESCO Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten und alte Buchenwälder anderer Regionen Europas“ aufgenommen wurden. Sofort begeistert mich der Wald hier in relativer Siedlungsnähe mit vielen, mächtigen alten Buchen. Auf etwa 1200 Meter passiere ich eine ausgedehnte Weidefläche mit Hütte, die Poiana Stana Cozia.

Hier blühen rote und helle Orchideen und mein Blick schweift über die dunstgefüllten Täler bis zu den Gipfeln des Fagaras.

Bald bin ich wieder im Buchenwald, der hier aber wie ein aus Stockausschlägen entstandener Niederwald wirkt. Wohl eine Folge der Brennholznutzung.

Bei etwa 1450 Meter erreiche ich einen fichtenbestandenen, felsigen Grat. Bisher war es sonnig und es sah nach einem schönen Tag aus, jetzt kommt Nebel auf und der Wind schüttet Wasser von den Bäumen. Dann beginnt es zu allem Überfluss noch zu regnen. Zunächst laufe ich weiter, da ich hoffe, dass es bald aufhört, schlage dann aber ziemlich durchnässt doch mein Zelt auf. Eine gute Entscheidung da der Regen zunehmend stärker wird. Auch als es am späten Nachmittag nur noch von den Bäumen tropft, kann ich mich nicht aufraffen wieder in meine nassen Sachen zu steigen.

Den Nachmittag habe ich übrigens mit Dösen und der Lektüre von „Virgin forests at the heart of Europe“ verbracht, einem hervorragenden Papier von Professor Dr. Rainer Luick, den ich ja hier in Rumänien kennengelernt hatte. Sehr empfehlenswert und im Internet verfügbar!


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