27.7 2021 Tag 140 Im Vogtland

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Am Abend regnet es nur ein paar Tropfen, so dass ich eine trockene Nacht unter dem Überhang verbringe. Nach dem es Tag wird, bricht ein sonniger, aber windiger Morgen an. Bald gelange ich wieder auf das Grüne Band, was am Dreistaatenstein, der die Grenze zwischen Thüringen, Bayern und Sachsen markiert, vorbei läuft. Ich bin jetzt im sächsischen Vogtland, einer hügeligen Landschaft, die recht abwechslungsreich ist. An einer Straße unterhalte ich mich eine Zeit lang mit Robby, der als Programmierer, in seinem ausgebauten Van lebt. Er vermisst seine alte Wohnung in keiner Weise und scheint das Leben als „digitaler Nomade“ zu genießen. 

Es gibt hier eine ganze Menge Windräder, deren wummernde Geräusche mich eine Zeit lang begleiten. Dafür höre ich aber auch immer wieder Wachteln aus den Kornfeldern. 

Um halb elf mache ich eine Pause für ein fast einstündiges Interview mit Svea Geske von Radio Lotte/ Weimar. Sie fragt fast ausschließlich zum Wald und nicht zu den Details meiner Wanderung. Ich glaube, das ist ein gutes Gespräch geworden! Es wird Sonntag in der Sendung „Sektfrühstück“ ab 8 Uhr ausgestrahlt. 

Als ich eine Abkürzung über eine Nebenstraße nehmen will, schaffe ich es doch tatsächlich in die falsche Richtung zu laufen und mache einen großen Umweg…

Hinter Haselrain gelange ich in ein großes Waldgebiet, wo man es offenbar ernst mit dem Umbau der Fichtenbestände meint. An vielen Stellen wurden Buchen und teilweise auch Weiißtannen unter die Fichten gepflanzt. Bei der Tanne scheint dies nur im Einzelschutz oder im Zaun zu funktionieren, da ich Tannen ohne Schutz sehe, die arg verbissen sind. 

Ebenso überrascht mich positiv, dass bei einer aktuellen Hiebsmaßnahme kombiniert mit Motorsäge und Harvester gearbeitet wurde, weshalb der Rückegassenabstand größer als die üblichen zwanzig Meter ist. 

Um 18:30 schlage ich mein Cowboycamp in einem Fichtenbestand auf. Zu meiner Überraschung kommt bald ein Mann mit Hund vorbei, der beim Forstamt arbeitet. Das ich hier übernachte ist für ihn kein Problem, natürlich soll ich aber keinen Müll zurück lassen. Ich hatte dummerweise den Spazierweg in der Nähe übersehen. Es sind immer noch 35 Kilometer bis zu meinem Treffpunkt mit Nora von der Leipziger Volkszeitung, daher will ich morgen früh schon um 3 Uhr aufbrechen…

Ups, da hat man wohl was vergessen…
Ein schöner Morgen
Auch Ebereschen sind in der Verjüngung
Naturschutz am Grünen Band
Der “digitale Nomade” Robby
Auf dem ehemaligen Kolonnenweg
Es ist Sommer!
Ist hier ein Gewittersturm durchgerauscht?
Abwechslungsreiches Vogtland
Weite Grasflächen
Ein Dompfaff ist dem Verkehr zum Opfer gefallen
Aufforstung mit vielen Baum- und Straucharten
Nett gemacht!
Hier meint man es mit dem Waldumbau ernst!
Tannen im Einzelschutz
Hier ist der Zug zum Mischwald abgefahren
Tannen ohne Schutz werden stark vom Wild verbissen
Die Buchen wurden unter dem Schirm der Fichten gepflanzt
Auch Zäune dienen dem Waldumbau
Harvestereinsatz mit Zufällen
Man sieht’s dem Wald nicht an!

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4 Gedanken zu „27.7 2021 Tag 140 Im Vogtland

  • 28. Juli 2021 um 22:54
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    Ein interessanter Blog mit vielen neuen und spannenden Einblicken. Alles Gute für dich und dein Projekt und danke für das inspirierende Gespräch.

    Antwort
    • 30. Juli 2021 um 23:22
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      Lieber Robby, die Begegnung mit dir hat auch mich inspiriert!

      Antwort
  • 31. Juli 2021 um 7:05
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    Tolles informatives Interview gerade im Dlf.
    Alles Gute für Ihre weitere Reise

    Antwort

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