24.9.2021 Tag 192 Durch die Agrarlandschaft Vorpommerns

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Am Morgen ist es wieder trocken, und ich laufe zunächst weiter durch die Vorstädte Stralsunds. Auch als ich die Stadt hinter mir gelassen habe, wandere ich weiterhin auf dem Asphalt von Radwegen und Nebenstraßen. Wandern in Deutschland ist für mich keineswegs nur schön…

Immerhin ist heute die nächste Ausgabe von „33 %- Das Waldmagazin“ erschienen, mit einem Artikel von mir über die neuen Nationalparks in Bayern, die hoffentlich bald ausgewiesen werden…

Erst gegen Mittag erreiche ich ein Waldgebiet östlich von Velgast. Der gemischte Laubwald ist eigentlich sehr schön, wurde leider aber durch ein dichtes Netz von Rückegassen mit lediglich 20 Meter Abstand stark zergliedert. Es ist kaum zu glauben, eigentlich ist der Boden immens wichtig für das Ökosystem Wald und natürlich auch langfristig für die forstwirtschaftliche Produktion, dennoch werden fast überall solche total unnötigen Erschließungen nach Schema F auch in alte Laubwälder gelegt. Von Beeinträchtigungen des Waldinnenklimas, über Eintrittspforten für Pflanzen wie Brombeere und Brennessel, starke Verringerung der Wasserspeicherkapazität,  zu Störung von Bodenleben und Mykorrhiza, ist die Liste der Konsequenzen immens lang. Kaum zu glauben, dass obwohl gut bekannt, diese Sachverhalte leider in den meisten Forstbetrieben überhaupt keine Rolle spielen. 

Nachmittags regnet es etwas, dennoch laufe ich weiter und erreiche dann gegen 18 Uhr hinter Frauendorf wieder Wald. Ich schlage mein Tarp in einem jungen Ahornbestand, über dem noch einige Ulmen stehen auf, und lausche dann verzückt den Brunftrufen der Rothirsche. Waren das bisher meist vereinzelte Klänge, ist es jetzt eher ein Dauerkonzert!

Trüber Morgen
Schönes Wandern ist das nicht…
War lange ein ökologisches Disaster
Ein schöner Wald!
Zergliedert durch dichte Rückegassen
Das wäre gutes Biotopholz gewesen!
Einzelne Starkbäume
Weitgehend ausgeräumte Feldflur
Interessanter Verfärbungsbeginn
Hier brüllen die Hirsche unentwegt
Artikel im Waldmagazin

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