19.05.2021 Tag 74 Im Regen über die Adelegg nach Kempten

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Nach dem Frühstück bin ich schon um 7 Uhr wieder unterwegs. Bald gelange ich in den Stadtwald von Leutkirch. Hier wurden viele dicke Fichten am Weg gefällt, Borkenkäfer? Die Verjüngung aus Buchen, Fichten und Tannen darunter wurde dann sehr stark vereinzelt. Keine besonders sinnvolle Maßnahme, da der Dichtstand in diesem Alter für die spätere Holzqualität wichtig ist und sich auch noch nicht erwiesen hat, welche jungen Bäunme besonders vital sind.

Als ich aus dem Wald gelange, habe ich Bayern erreicht. Es ist trübe, grau und regnerisch. Sehr ungemütlich! Ich folge Straßen bis Schmidsfelden und steige dann auf in das schöne Waldgebiet der Adelegg. Doch zunächst geht ein heftiges Hagelschauer nieder. Als ich auf dem 1002 Meter hohen Wolfsberg ankomme, klart es auf. Schön, wie das helle Buchengrün in den Hängen leuchtet, aus denen der Dunst aufsteigt. An einer Stelle erklärt ein Schild der Bayerischen Staatsforsten, dass es hier eine Ruhezone gibt, die nicht betreten werden soll. Auf die Idee käme in dem steilen, dicht bewachsenen Gelände wahrscheinlich sowieso niemand. Mich würde interessieren, ob hier noch Holz geerntet und gejagt wird….

Jetzt ist die Sonne da und ich folge einem schönen Bachtal abwärt. Hier fand gerade ein Harvestereinsatz statt. Sämtliche Eschen wurden entnommen und auch viele Fichten, teilweise flächig. Selbst die dünnen Kronen wurden aufgearbeitet. Ein sinnvolles, waldbauliches System ist nicht zu erkennen, offenbar ging es in erster Linie darum, Masse zu machen….

Zum Dürrren Bichl geht es wieder steil aufwärts. Bald geht das nächste heftige Schauer nieder, mit Hagel und Donnern. Als ich mich unter ein Schrägdach stelle, taucht ein nasser Fuchs auf der Böschung oberhalb auf. Sucht er auch Schutz? Bald ist er wieder verschwunden. Das Wetter klart wieder auf, ich steige vom Blender ab und folge Straßen nach Kempten, schön vor der Kulisse der verschneiten Berge gelegen. Als ich auf Betzigau zumarschiere, färbt sich der Himmel hinter mir bedrohlich schwarz. Als ich den Ort erreiche entfaltet sich das Unwetter und ich finde Schutz in der Kirche.

Als es nach einer Stunde immer noch regnet, laufe ich weiter und schlage mein Tarp in einem kleinen Waldstück auf, während der Regen nach wie vor prasselt. 


Die Buchennaturverjüngung wurde teils beseitigt, teils stark vereinzelt


Auch die jungen Nadelbäume wurden stark vereinzelt


Auch hier gibt es noch viele Fichtenmonokulturen



Auf die Adelig


Die Buche kommt zurück!


Mischwald entsteht


Dann wird aber auch nicht mehr gejagt?


Nach dem Regen


Waldbach


Die Farnwedel entrollen sich



Einbeere und Pestwurz


Unsinnige Energieholzgewinnung


Harvestereinsatz im Bachtal


Allgäu


Blick auf Kempten


Kempten


Die Iller


Das nächste Unwetter naht…



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