11.06.2021 Tag 94 In die Oberpfalz

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Auf schönen Pfaden geht es am Morgen weiter bergauf. Die Nacht war trocken und bald ist es warm und sonnig. Zum Klammerfelsen führt ein steiniger Grat. Der Aussichtsturm dort, eröffnet weiter Ausblicke. In den Tälern liegen noch die Wolken. Vor dem Städtchen Waldmünchen sehe ich einen Weißstorch. Kein Wunder, denn zum Perlsee, einem Stausee im Schwarzachtal, reichen weite, blumenreiche Wiesen. Hier verlasse ich den Goldsteig und laufe auf dem Nurtschweg weiter, der genauso schön, mit vielen Pfaden ist.

Hinter dem See geht es bald wieder in den Wald, der von den Bayerischen Staatsforsten bewirtschaftet wird. Es gibt hier sehr schöne, alte Mischbestände, offenbar nimmt man den Waldumbau schon seit langem ernst! Ein großer Bestand wurde gerade frisch durchforstet. Dabei wurden sogar einige Habitatbäume markiert. Insgesamt eine professionell vorbereitete und durchgeführte Maßnahme. Das starke Holz  wurde mit Motorsäge und Seilschlepper aufgearbeitet. Ein Stück weiter gelange ich an einen anderen, frisch durchforsteten Bestand. Obwohl die Bäume ebenfalls ziemlich dick sind, wurden Rückegassen im 20 Meter Abstand angelegt und das Holz mit dem Harvester geerntet. Auch hier passt waldbaulich alles, allerdings stellt sich mir die Frage, ob wirklich eine Rückegasse alle 20 Meter für die Harvesteraufarbeitung notwendig gewesen wäre. Zwar sind keine tiefen Fahrspuren entstanden, aber die Bodenverdichtung auf 20 % der Fläche ist trotzdem entstanden.

Obwohl es stellenweise auch einige Buchengibt, dominieren ausgedehnte, ziemlich reine Fichtenbestände in dieser Gegend. Noch scheint es keine größeren Borkenkäferschäden zu geben, aber man sollte den Schirm der Altbäume nutzen, um rechtzeitig den Umbau zum Mischwald anzugehen. 

Hinter Stadlern gelange ich wieder in ein großes Waldgebiet, wo das mit kleinen Gattern versucht wird. Das sind sicher schöne Ansätze, aber um hier auf großer Fläche etwas zu bewirken, muss man klotzen, nicht kleckern. Das heißt, für den Beginn der Waldumbauphase sollte der Rehwildabschuss stark erhöht werden. Die häufig noch recht dichten Beständen sollten auf großer Fläche durchforstet werden, damit mehr Licht an den Boden kommt und so die Waldverjüngung auf großer Fläche beginnt. Unterstützend wären Laubstreusaaten und punktuelle Pflanzungen, vor allem von Tannen sehr sinnvoll. Dafür, dass ein Waldumbau auf großer Fläche gelingen kann, habe ich ja schon einige Beispiele gesehen, es gibt keinen Grund ein so wichtiges Zukunftsprojekt nicht anzugehen!

Nachdem ich es im Nationalpark Bayerischer Wald ruhig angehen konnte, muss ich jetzt wieder Strecke machen, um meine nächsten Termine zu schaffen. Das ist ganz anderes Wandern, als ich es sonst bevorzuge, aber dieses Projekt ist halt etwas Anderes…

Vor allem fehlen mir Dinge wie öfter mal inne zu halten, um zum Beispiel Tiere zu beobachten, oder auch abendliche Streifzüge nur mit Kamera und Fernglas. 

Aber hierzu habe ich leider keine Zeit, laufen, Kommunikation und Schreiben benötigen den ganzen langen Tag. 

Um nicht missverstanden zu werden: Ich beklage mich keineswegs, sondern möchte lediglich erläutern, wie „Anders“ diese Wanderung ist. 



Auf schönen Pfaden


Waldumbau mit Tanne und Buche


Schwarze Teufelskralle


Schattenblümchen


Vergissmeinnicht


Es gibt auch Buchenwald


Naturwaldreservat


Felsiger Grat


Aussicht vom Klammerfelsen


Die Aspe ist ökologisch wichtig
Blick nach Waldmünchen


Schöne Allee


Waldmünchen


Großer Wiesemknopf


Waldumbau


Markierter Habitatbaum


Vorbildlich bewirtschaftet


Auf dem Nurtschweg


Habitatbäume nicht freistellen!



Margeriten


Schwarzachtal


Blindschleiche



Schauerwetter


Viele Ameisenhaufen


Waldumbau mit Kleingattern


Im Gatter wächst es!


Cowboycamp


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