Weltnaturerbe Vihorlat 1 7.4.2022

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Bereits nach einer halben Stunde lasse ich die letzten Häuser hinter mir und tauche für den Rest des Tages in die großen Laubwälder Vihorlats ein, einer vulkanischen Bergkette, die knapp 1200 Meter Höhe erreicht.

Schon bald sehe ich  acht Kolkraben kreisen und finde dann auch die Ursache für ihre Ansammlung: Ein totes Wildschwein!

Zunächst sind viele Waldstücke relativ jung und einförmig, die Buche wird hier nach wie vor im Kahlschlag bewirtschaftet! Das Buld ändert sich, als ich auf einem schmalen Pfad durch ein etwa 400 Hektar großes Urwaldreservat laufe. Ob hier wirklich noch nie Bäume gefällt wurden, weiß ich nicht, aber die Waldstruktur ist sehr abwechslungsreich und naturnah mit viel Totholz und beeindruckenden Eschen, die weit mehr als einen Meter Durchmesser aufweisen.

An manchen Stellen zeigen viele Schneeglöckchen das beginnende Frühjahr an.

Erst als ich zum 1076 Meter hohem Berg Vihorlat aufsteige, wandere ich auf einer geschlossenen Schneedecke, die aber gut hält, weshalb ich die Schneeschuhe nicht anlegen muss. Ich treffe den ganzen Tag keinen Menschen und auch keine Hinweistafel verkündet, dass ich mich jetzt in einer UNESCO Weltnaturerbestätte befinde.

Auf meiner Wanderung im letzten Jahr hatte ich ja alle fünf deutschen Stätten des Naturerbes „Buchenwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder anderer Regionen Europas“ besucht. Auf der Karpatentour möchte ich den Kern dieses Weltnaturerbes kennen lernen und Vihorlat macht den Anfang.

War es gestern Abend noch frühlingshaft, ist es heute kalt und ungemütlich, nur mit Mühe finde ich einen schneefreien Platz für mein Zelt.


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