8.8.2021 Tag 151 Auf dem Malerweg durch die Sächsische Schweiz

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In der Nacht regnet es heftig, aber am Morgen bin ich tatsächlich wieder fit und kann zum ersten Mal seit 24 Stunden etwas essen! Sowohl gestern Abend, als auch heute Morgen höre ich Schüsse. Das ist auch kein Wunder, denn auf der ganzen Nationalparkfläche wird noch gejagt. Soviel zum Thema „Natur Natur sein lassen“…

Der Nationalpark Sächsische Schweiz wurde wie die meisten Nationalparks in Ostdeutschland bereits 1990 gegründet. Daher sind die 30 Jahre Entwicklungszeit eigentlich um, und auf 75 % der Fläche sollten keine Eingriffe mehr passieren. Aus der Webseite des Parks geht nicht hervor, wie groß die Wildniszone aktuell tatsächlich ist. Auf allen Tafeln hier ist jedenfalls noch viel von „Waldpflege“ und „Waldumbau“ zu lesen. Wenn ich mir allerdings die ganzen abgestorbenen Fichtenbestände anschaue, sehe ich nur selten darunter gepflanzte Buchen oder gar Tannen, obwohl dass das erkllärte Ziel des Nationalparks war. Jetzt baut die Natur den Nationalpark um, und ich habe hier durchaus Hoffnung, dass am Ende ein gemischter, naturnaher Wald dabei herauskommt. 

Ich folge dem Malerweg weiter und steige über Leitern, Treppen und enge Felsdurchgänge auf zum Kuhstall, einer große, an zwei Seiten offenen Höhle. 

Auch danach bleibt der Weg sehr spannend und abwechslungsreich. Bis gegen 11 Uhr habe ich die grandiose Landschaft sogar für mich alleine, bis in der Nähe der Schrammsteinen der sonntägliche Besucherstrom so richtig in Gang kommt. 

Ich steige wieder ab zur Kirnitzsch und folge dann einer engen Klamm hoch nach Altendorf. Ein Teil des Wegs wurde bei dem Unwetter am 17.7 weggespült, aber es ist ein steiler Trampelpfad entstanden, dem ich folge. Als ich oben angekommen bin, verkündet ein Schild, dass der Weg zur Zeit unpassierbar ist und empfiehlt eine Umleitung. Unten im Kirnitzschtal war davon nichts zu erkennen…

Von dem idyllisch gelegenen Altendorf steige ich ab zur Sebnitz, einem munteren Flüsschen. Schließlich erreiche ich den kleineren Teil des Nationalparks. Über unzählige Treppenstufen geht es hoch zum Brand, einem markanten Aussichtspunkt, danach schlage ich  nicht allzu spät mein Lager auf. 

Morgensonne
Aussicht vom Kuhstall
Kuhstall
Zaun abbauen!
Kirnitzsch
Lichtenhainer Wasserfall
Die Borkenkäfer fressen sich weiter durch die Fichten des Nationalparks
Die Beeren der Eberesche sind reif
interessante Wege
Der Aronstab fruchtet
Schattige Schluchten
An vielen Stellen stehen uralte Buchen

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2 Gedanken zu „8.8.2021 Tag 151 Auf dem Malerweg durch die Sächsische Schweiz

  • 8. August 2021 um 21:31
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    Hallo Gerald, ich freue mich, dass es dir wieder gut geht, ist ja kein Spaß krank im Wald zu übernachten. Auch ich verfolge deine Reise mit großem Interesse, leider bin ich mittlerweile doch recht enttäuscht, wenn ich dich, wie im heutigen Bericht, wiedermal berichten höre, was so alles in einem Nationalpark passiert oder eben nicht passiert. Wenn man den Verantwortlichen zuhört, egal ob Forstleute oder Politiker, jeder macht doch angeblich so viel für den Wald und der Erhalt der Natur steht an höchster Stelle. Ist den der Naturpark ein Label wie BIO beim Discounter das man sich nur aufklebt und der keinen kontrollierten Regeln unterliegt? Mir scheint du öffnest mir gerade die Augen und ich sehe wie naiv ich doch an all die Lippenbekenntnisse geglaubt habe. Auch wenn diese Erkenntnis schmerzt bin ich Dir sehr dankbar dafür. Ich wünsche Dir weiterhin eine gute Reise, bleib gesund! Petra

    Antwort
    • 9. August 2021 um 19:52
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      Liebe Petra,

      es ist gut, dass es die Nationalparks gibt! An vielen Stellen wäre noch mehr Mut wünschenswert, dem Motto “Natur Natur sein zu lassen” zu folgen, aber es ist auch keineswegs alles schlecht, was in den Nationalparks läuft.
      Vielen Dank für deine Wünsche!

      Antwort

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