1.9.2021 Tag 169 Im Odertal
Endlich mal morgens trockene Sachen einpacken! Bereits um 6 bin ich wieder unterwegs und laufe durch hügeligen, gemischten Wald nach Bad Freienwalde, wo ich durch eine Plattenbausiedlung laufe, einkaufe und den Blogpost von gestern absetze.
Über Straßen gehe ich nach Schiffmühle an der Oder. Bald nehme ich mir bekannte Vogelklänge war, die man aber eher im Mittelmeerraum erwarten würde: Bienenfresser! Diese hübschen, bunten Vögel bilden Kolonien an steilen Lehmwänden, wo sie ihre Erdhöhlen anlegen können. Solche Steilwände gibt es hier am ehmaligen Prallhang der Oder und offenbar auch genug Insekten in der Luft, denn die Vögel schwirren eifrig hin und her, auf der Jagd nach Fluginsekten.
Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, das ich in den nächsten Tagen ausgiebig erkunden werde, reicht hier bis an die Oder.
Schließlich folge ich lange Zeit dem Radweg auf dem Deich. Etliche Tourenradler nutzen das schöne Wetter. Bei blauem Himmel mit puffigen Wolken erscheint die weite Flusslandschaft sehr schön.
Ich sehe Kraniche und einen Fischadler auf seinem Horst auf einem Mast, und Heckrinder, die viele Flächen hier extensiv beweiden. Diese Rindersorte kommt dem Auerochsen, der leider schon seit Jahrhunderten komplett ausgestorben ist, und wohl auch einst durch die Flussauen streifte, ziemlich nah.
Tafeln verkünden, dass ich jetzt im Nationalpark Untere Oder bin, der einen langen Streifen der Flusslandschaft einschließt.
Bei Stolzenhagen schlage ich einen Pfad zum Krähenberg ein, der durch einen vielfältigen Laubwald mit Eichen, Ulmen, Spitz- und Feldahornen, Hainbuchen und Linden führt. Leider hört er irgendwann auf und der Bewuchs ist sehr dicht. Durch extensiv beweidete Wiesen gelange ich dann auf die Felder am Rand des Nationalparks, wo ich eine junge, noch nicht flugfähige Ammer am Boden fotografiere. Schließlich erreiche ich eine Allee, die durch das weitläufige Hügelland führt. Es gibt viele Sonnenblumenfelder und zahlreiche Fruchtbäume versorgen mich mit Köstlichkeiten wie Pflaumen und Äpfeln. Auch die schönen Admiralfalter laben sich an den leckeren, am Boden liegenden Früchten.
Hinter Neukünkendorf schlage ich schließlich mein Freifluftlager am Waldrand in einem Wald aus Eichen, Birken und Robinien auf.
Leider wimmelt es hier von Mücken…
